Cyber-Nation Israel – Warum die Welt auf Israels IT-Sicherheit schaut

Veröffentlicht am
Cyber-Technologiezentrum in Tel Aviv mit israelischer Flagge und Cybersecurity-Symbolik
Autoren
Philipp Frisch
Geschäftsführer
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Israel ist in vielerlei Hinsicht ein kleines Land – aber in Sachen Cybersecurity eine Weltmacht. Man spricht von der „Start-up Nation“, in der Innovationen am laufenden Band entstehen. Doch warum gerade Israel? Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem Cybersecurity nicht nur Geschäft ist, sondern Überlebensstrategie, geschmiedet aus jahrelanger Erfahrung und Militärtechnologie. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Reise nach Israel, um zu verstehen, wie dort die Cyber-Branche tickt und was Deutschland davon lernen kann.

Israels beeindruckende Erfolgsgeschichte in Zahlen

Eine beeindruckende Erfolgsbilanz: Israel hat heute rund 450 Cybersecurity-Unternehmen – vor fünf Jahren waren es nur halb so viele. Das Land exportiert über 3 Milliarden Euro an Produkten und Services im Cyber-Bereich pro Jahr und hält damit schätzungsweise 7 % des Weltmarktanteils. Das ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass Israel nur etwa 9 Millionen Einwohner hat.

Zum Vergleich: In 2024 flossen rund 3,8 Milliarden US-Dollar Risikokapital in israelische Cyber-Firmen, was etwa 36% aller israelischen Tech-Investitionen ausmacht. Sieben der global größten IT-Sicherheitsunternehmen betreiben Forschungszentren in Israel – ein Zeichen, dass die internationale Industrie hier gezielt Innovation sucht.

Militär und Bildung als Schlüssel zum Erfolg

Ein Grund für Israels Stärke ist die enge Verzahnung von Militär, Bildungssystem und Wirtschaft. Viele Gründer haben in Eliteeinheiten wie der berühmten Unit 8200 gedient, die auf Cyber-Abwehr und -Angriff spezialisiert ist. Dort erwerben junge Talente in ihren 20ern Know-how, das sie anschließend in eigenen Firmen nutzen.

Das Bildungssystem und staatliche Programme fördern zudem MINT-Fächer und Unternehmertum. So entsteht ein regelrechtes Ökosystem aus Experten, die komplexe Cyberprobleme lösen können – oft mit einem „Security First“-Mindset, weil die Landesverteidigung es schon erforderte.

Die einzigartige israelische Innovationskultur

In Israel herrscht eine „Trial-and-Error“-Mentalität. Start-ups werden ermutigt, Dinge auszuprobieren, auch wenn dabei mal etwas schiefgeht. Scheitern wird als Lernerfahrung gesehen, nicht als Stigma. Diese Kultur begünstigt schnelle Fortschritte in neuen Feldern wie KI-Security oder Cloud-Sicherheit.

Zudem ist der Markt in Israel klein, daher denken Gründer von Anfang an global. Eine israelische Sicherheitslösung zielt meist direkt auf den Weltmarkt (USA, Europa, Asien). Dadurch sind viele Produkte sehr skalierbar und anpassbar – was auch KMU weltweit zugutekommt.

Staatliche Förderung und internationale Kooperationen

Die israelische Regierung und internationale Partner investieren in Cybersecurity. Es gibt Cyber-Inkubatoren und staatliche Fonds. Gleichzeitig suchen internationale Konzerne die Nähe: Firmen wie Microsoft, Cisco oder Volkswagen haben in Israel Cyber-Start-ups übernommen oder Joint Ventures gegründet.

Diese Kooperationen befruchten beide Seiten – die Konzerne bekommen Spitzen-Technologie, die Start-ups Zugang zu Märkten und Ressourcen. Für den „Cyber-Standort Israel“ bedeutet das noch mehr Kapital und Know-how.

Insgesamt hat Israel eine einzigartige Konzentration von Talent, Kapital und Dringlichkeit im Cyber-Bereich.

Praxis-Tipp: Auch wenn Ihr KMU weit weg von Tel Aviv ist – schauen Sie ruhig einmal über den Tellerrand. Viele Konferenzen (teils online) und Publikationen bieten Einblicke in israelische Cyber-Innovationen. Lassen Sie sich davon inspirieren, wie kreativ und entschlossen dort Sicherheitsprobleme angegangen werden.

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